Deutschlands Aufstieg zu einer globalen Wirtschaftsmacht – bekannt als das deutsche Wirtschaftswunder – hatte seinen Ursprung am Ende des Zweiten Weltkriegs, als große Teile des Landes in Trümmern lagen. Die alliierten Streitkräfte hatten große Teile der Infrastruktur angegriffen oder bombardiert. Die Library of Economics and Liberty. Deutsches Wirtschaftswunder.
Die Stadt Dresden war vollständig zerstört.2 Die Einwohnerzahl Kölns war von 750.000 auf 32.000 gesunken.
Kurz gesagt, Deutschland war ein ruinierter Staat, der einer unglaublich düsteren Zukunft entgegensah. Doch als 1989 die Berliner Mauer fiel und Deutschland wiedervereinigt wurde, war es der Neid eines Großteils der Welt. Deutschland hatte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, nur Japan und die Vereinigten Staaten waren in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stärker.
Es ist verständlich, warum viele die Wiedergeburt Deutschlands als Wirtschaftswunder bezeichnen würden. Aber wie hat Deutschland eine solche Leistung vollbracht?
Die Zahlen erzählen die Geschichte einer Nation im Chaos. Die Industrieproduktion war um ein Drittel zurückgegangen. Der Wohnungsbestand des Landes war um 20 % geschrumpft. Die Nahrungsmittelproduktion war nur noch halb so hoch wie vor Kriegsbeginn. Viele der Männer des Landes im Alter zwischen 18 und 35 Jahren – die Bevölkerungsgruppe, die die schwere Arbeit leisten konnte, um das Land buchstäblich wieder aufzubauen – waren entweder getötet oder verkrüppelt worden.
Während des Krieges hatte Hitler Lebensmittelrationen eingeführt, die die Zivilbevölkerung auf nicht mehr als 2.000 Kalorien pro Tag beschränkten. Nach dem Krieg setzten die Alliierten diese Lebensmittelrationierungspolitik fort und beschränkten die Bevölkerung auf 1.000 bis 1.500 Kalorien pro Tag.
Preiskontrollen für andere Waren und Dienstleistungen führten zu Engpässen und einem riesigen Schwarzmarkt. Die deutsche Währung, die Reichsmark, war praktisch wertlos geworden, sodass die Bevölkerung auf den Tauschhandel für Waren und Dienstleistungen zurückgreifen musste.
Das Land war von vier Nationen besetzt und sollte bald in zwei Hälften geteilt werden. Die östliche Hälfte wurde ein sozialistischer Staat, Teil des Eisernen Vorhangs, der stark von der sowjetischen Politik beeinflusst wurde. Die westliche Hälfte wurde eine Demokratie. Und in der Mitte befand sich die ehemalige Hauptstadt Berlin, die in zwei Hälften geteilt wurde, die schließlich durch die sogenannte Berliner Mauer getrennt wurden.